Die Altmarktrophy 2001

 

Dieses Jahr startete zum 2. mal die Altmark-Trophy in Peckfitz. Letztes Jahr hatte ich nur davon gehört, dieses Jahr wollte ich mir selber ein Bild machen. Da ich bisher noch nicht in Peckfitz war sah ich darin eine gute Gelegenheit auch das Gelände mal kennenzulernen. Leider hatte ich nur ein Zugfahrzeug zur Verfügung und da die Anhängerwahl auf den Wohnwagen gefallen war mußte die Suze zuhause bleiben :-(. Naja, als Fronterafahrer war  mir natürlich auch klar, das ich mir eine Teilnahme an der Trophy getrost abschminken kann. Da kam es gerade passend das Uwe und Boris noch Helfer für die Orga suchten. Da habe ich mich dann als Helfer zur Verfügung gestellt.

Freitags Mittags ging es los, den schon Tage vorher eingeräumten Wohnwagen angehängt und b auf die Bahn (BAB). Auf der A30, dann treffen mit Vroni, Achim und Rainer, die mit Patrol GR und Wohnwagen, ebenfalls auf dem Weg nach Peckfitz waren. Kurze Pause an der Raststätte und dann weiter, Achim mit dem Patrol voran, denn der kannte den Weg schon. Nach einer ganzen Reihe Staus und insgesamt 6,25 Std. Fahrzeit kamen wir im dunkeln in Peckfitz an. Dann noch Wohnwagen abhängen, aufstellen, einheizen. Während die Heizung den Wohnwagen vorwärmt noch ein Döschen zischen und ein quätscherchen am Lagerfeuer halten. Dann ab ins Bett, denn um 8.00 ist Orga-Besprechung. Wecker stellen und einschlafen war eins.

Der Trophy-Tag begann ein klein bischen Streßig, denn irgendwie muß ich um 7 wohl meinen Wecker überhört haben, beim Aufwachen wars schon 20 vor 8. Schnell nen Kaffe gekocht, Tasse vollgegossen und los zur Orgabesprechung. Es gibt neun Sektionen, ups. Wir sind ja gerade mal ein paar Leute mehr! Die Sektionen wurden aufgeteilt und selbst unser Junior bekam, zu seinem Entsetzen, eine eigene Sektion zugeteilt. Dann wurden noch die Handynummern ausgetauscht und los ging es zur Sektionsbesichtigung. Ecki führte uns zufuß kreuz und quer durch das Gelände und zegte jedem einzelnen seine Sektion, die bereits vorher von ihm und einigen anderen ausgesteckt worden waren. Was wir da zu sehen bekamen, war geeignet für Trophy vom feinsten. Man hatte keine Mühen gescheut anspruchsvolle Sektionen zu erstellen. Dieser “kleine” Rundgang dauerte mal eben eine 3/4 Stunde, wodurch die Zeit bis zum Start sehr knapp und der erste Satz Schuhe verschlammt war. Am Ende des Rundgangs treffen wir noch auf Matthias, der soeben erst angekommen ist und sich bereit erklärt meine Sektion zu übernehmen, damit unser Junior in Sektion 7 nicht alleine steht (Danke Matthias). Noch schnell Ersatzschuhe und diversen Kleinkram eingepackt und ab mit dem Frontera zur Sektion.

An der Sektion angekommen, noch mal schauen und bgehen, sieht eigentlich ganz manierlich aus, ein Schlamloch von ich schätze mal grob 10m Durchmesser, mit steiler Ausfahrt, gefolgt von einer vielleicht 6m langen Pfütze, ein erneuter leichter Anstieg und dann abwärts in ein vielleicht 15m langes Schlammloch, das schräg über eine senkrechte, ca. 1m hohe Kante verlassen werden soll, Sektionsende. Also unsere Sekion müßte eigentlich auch ohne große Trophyausrüstung von einem eingespielten Team zu bewältigen sein. Dann ein Blick zur Nachbarsektion, wo Achim und Rainer die wohl schnellste Sektion der Trophy betreuen. Die sogenannte Hochgeschwindigkeitssektion, mehrere hundert Meter geradeaus, dafür aber umso welliger. Am Ende der Strecke steht Rainer, der den Teilnehmern ein Autogramm geben darf, das diese dann wieder zurück bringen müßen. Der nachfolgende Teamkollege muß dann vom zurückkommenden Fahrer/ Beifahrer wie beim Staffellauf abgeklatscht werden, damit sich dieser auf die Strecke begeben kann.

Kaum richtig umgeschaut ist auch schon das erste Team an der Sektion. Sektionsbegehung und los gehts. Der Asia mit Winde voran ins Schlamloch. Ein, zwei, drei Versuche, es geht nicht wieder heraus, also gleich die Winde raus und eiftrig gewincht. Man merkt sofort das das Teamwork zwischen Fahrer und Beifahrer klappt. Das ganze Team war mit feuereifer dabei und kämpfte sich durch die Sektion, nach etwas über einer halben Stunde hatten Sie es geschafft. Es dauerte gar nicht lange, da kam schon das 2. Team, das auf ähnliche Art, die Sektion ein klein wenig schneller überwand. So ging es nun Team auf Team, die Pausen dazwischen reichten gerade mal um kurz an Achims-Sektion zu schauen, schon stand das nächste Team am Start. Dieser “niedliche” SJ-Lonbody war denn der erste der unsere Sektion ohne Windeneinsatz bezwang. Dem Fahrer reichte ein Klappspaten. Die richitgen Kanten abgestochen und schon war er durch die Sektion durch. Der Rest seines Teams kämpfte sich mühsam hinterher. Mit jedem Team wurde die Sektion schneller. Der UAZ-Fanclub die Eisenschweine, führten vor, das mit ausreichend Schwung und guter, feuchtfröhlicher Laune auch ein UAZ durchkommt. Leider verließen sie durch ihren Schwung die Sektion an der falschen Stelle, wodurch Sie sich einen Sektionsabbruch eingefangen haben, leider. Denn mit gut 2,5 min waren Sie bis dahin die schnellsten.

Erst das “G-Team” konnte diese Zeit schlagen und das sogar ohne Strafpunkte. Da kam unsereiner zufuß gar nicht so schnell hinterher, wie das Team durch die Sektion war. Glückwunsch. Zwischedurch bekam ich von verschiedenen Leuten zu hören, das die Trophy viel zu schwer sei, die Sektionen seien zum Teil überhaupt nicht befahrbar. In einer der ersten Sektionen sei ein Team bereits seid 3 Stunden am kämpfen. Aber jetzt mal ehrlich, was ist eine befahrbare Sektion? Das nennt man doch glaube ich Trial, oder? Und eine “Spazierfahrt” mit mehreren Fahrzeugen im Konvoi durchs Gelände ist doch ein Trail? Trophy heißt doch mit allen, dem jeweiligen Team zur Verfügung stehenden Mitteln eine scheinbar nicht zu bewältigende Aufgabe/Strecke zu schaffen? Habe ich da was falsch verstanden? (Wer will kann sich im Forum dazu äußern) Naja, bei einigen wenigen habe ich mich echt gefragt, ob ihnen bei der Nennung die Bedeutung des Begriffs Trophy bewußt bzw. bekannt gewesen ist. Denn wenn man absolute Serienfahrzeuge sieht, mit Straßenbereifung und nun wirklich keinem oder unvóllstädigem Bergewerkzeug, kann man echt nur mit dem Kopf schütteln. Dazu die Off-Road mäßige Bekleidung, Sommerschuhe, dünne und helle Hosen, keine Handschuhe dabei und das bei 3° und einem kräftigen Wind. Aber ich schweife ab, zurück zum Thema! Unsere Sektion wurde immer schneller, gegen Mittag wurde von der Orga eine heiße Erbsensuppe vorbeigebracht (danke Boris, war echt gut!). Nur gerade zur Suppen zeit wolten 2 Teams direkt nacheinander durch die Sektion, also mit der Suppe warten und die Teams werten. So ging es bis zum anbrechen der Dämmerung, sebst das Team das in einer der ersten Sektionen beinahe 3 Stunden gebraucht hat, schafte die Sektion in einer wirklich guten Zeit. Sie bewiesen Sportsgeist und beschworen den olympischen Gedanken. Bereits mit eingeschaltetem Licht kämpfte sich das 12 Team durch die Sektion, mit 2 Gs und Vitara. Ich war echt erstaunt, wie gut ein weitestgehend serienmäßiger Vitara im Gelände geht. Hut ab! Das Team bewies einen enormen Team- und Kampfgeist, der mich echt beeindruckte. Zu dieser Zeit bekam ich die Info von Uwe und Boris, das maximal 13 Teams zu erwarten seien. “Hey, da fehlt mir doch nur noch eins!!!” Und wie mir dieser Gedanke durch den Kopf schießt, sehe ich sie, drei Landy-Oldtimer, hübsch anzuschauen. Also hin! Ne Ne, ahren wollen Sie nicht, heute nur eine Sektion gefahren und der Rest....... Ne Ne...... Was soll man da machen? Also ich all meine Überredungskunst angewandt: “Leuts, hier ist heut noch keiner fremdgeborgen worden, keine Zeit über 33 Minuten, selbst die Serienmäßigen sind durchgekommen......” Sie wollen es versuchen! “GESCHAFFT!” Die halbe Stunde bleibe ich jetzt auch noch, kein Problem. Aber schon im ersten Schlammloch, das inzwischen eigentlich gut zu meistern ist, zeigen sich die Schwächen. Alle 3 Oldies haben eine zu geringe Motorleistung um die Steigung im Ausgang des Schlammloches zu bezwingen, die Reifen bauen im Schlammloch zu wenig Traktion auf, wodurch dr Schwung fehlt. Ausser einem Bergegurt und einem High-Lift fehlte es auch an jeglichen weiteren Hilfmaterialien. Aber dank eines super Teams, ehrlich, sowas habe ich vorher noch nicht gesehen, schaffen sie das erste Schlammloch.Alle Fahrer und Beifahrerinnen, die gerade Zeit hatten stürtzten sich in den Wald, suchten Astwerk kleine Stämme vom Boden auf und legten damit die Fahrspur aus, wodurch die Fahrzeuge auseichend Schwung bekamen um das Hinderniss zu überwinden. Doch das lange Schlammloch mit der schrägen Kante zum Abschluß wartete noch. Inzwischen war es stockfinster geworden, ohne Taschenlampe wäre ich bestimmt auf die Nase gefallen. Doch was soll man sagen, auch hier wieder jede Menge persönlicher Einsatz, wieder die  Hahrspur mit Holz und Astwerk auslegen, die Kante mit den Händen und Fußtritten abtragen, ein Teamwork wie ich es den ganzen Tag über nicht zu sehen bekommen habe. Das ganze war so beeindruckend, das selbst einige Zuschauer immer noch ausharrten. Irgendwer prägte den zu dieser Zeit auch wohl den Spruch: “3 Mädels ersetzen einen Klappspaten!”. Doch leider reichten diese Anstrengungen noch nicht. Also ein anderes Fahrzeug davor, doch nun machte sich das geringe Gewicht an der Hinterhand bemerkbar, keine Traktion. Also alles hinten rein und für “Ballast” gesorgt. Der verbleibende Faher versucht am festsitzenden Fahrzeug zu rütteln, leider ohne Erfolg :-( Aiuch der Versuch mit dem Hi-Lift den Wagen vom zähen Schlamm zu lösen schlug fehl. Nach inzwischen über 1,5 Stunden rief ich denn nach absprache mit dem Team den Berge-Unimog zur Hilfe. Aber bis dieser kam wurde mit vereinten Kräften und wie es schien immer noch riesen Spaß weitergekämpft. Doch es half nichts, Peter mit dem Unimog mußte helfen. Dann noch das letzte Fahrzeug aus der Sektion (ohne Probleme!) und nach einer Stunde und 52 Minuten war es vollbracht.  Das letzte Team hatte es auch geschafft, zwar mit Fremdhilfe, aber ohne Abruch! Jetzt nichts wie rein in unseren Frontera und ersteinmal aufwärmen. Jetzt im finsteren Peckfitzer-Wald den Weg zurück finden, doch was sehe ich? Da ist doch sogar noch in einer anderen Sektion etwas los und das um kurz vor 19.00Uhr. Irgendwer hatte doch was Nachtsektion gesagt :-)Die Neugier trieb mich aus dem Auto, so komm ich ja doch noch in den “Genuß” mal an einer anderen Sektion zuzuschauen. Hier mitten im Wald kämpfte das Team mit den beiden Gs und dem Vitara. Auch hier ein für mich noch nicht erlebter Kampfgeist und Einsatz. Es wurde mit Einweisung der Teammitglieder auf den Millimeter zwischen den engstehenden Bäumen rangiert und ein Schlammloch nach dem anderen bezwungen. Extreme Schräglagen wurden mit Abstützen des Fahrzeugs und gutem Zureden der Teammitglieder ebenso geschafft. Trotz einiger Schwierigkeiten, die Schlammbuddeln und Bergen erforderten, konnte das Team die Sektion um 19.40 Uhr beenden.

Jezt gabs nur noch eins, hin zum Wohnwagen und aufwärmen! Dann zur abendlichen Party, einen großen Teller Kesselgulasch aus der Gulaschkanone abholen und den Abend ausklingen lassen. Irgendwie hatte ich denn doch einen enormen Verbrauch an Taschentüchern, aber wer sagt den auch das 10,5 Stunden im kalren Wind rumlaufen spurlos an einem vorübergehen müssen? Die Party verlief zünftig. Die meisten Teilnehmer waren hier bereits versammelt und im Hintergrund wurde noch an der Auswertung gearbeitet, da je eben erst alle Bordkarten zurück waren. Es wurde gemunkelt das sich ein paar Starter beschwert hätten, die Sektionen zu schwer, die Organisation zu schlecht, das Essen minderwertig, das Startgeld zu hoch. Doch noch vor der Siegerehrung nahm Boris Palm dazu Stellung und forderte diejenigen auf doch einmal gezielt ihre Beschwerden vorzubringen. Da sich niemand meldete, kann man denke ich davon ausgehen, das diese Leute schon abgereist oder halt zu feige waren zu ihrem Wort zu stehen.

Die Siegerehrung ging im allgemeinen Trubel fast ganz unter, denn jeder hatte was erlebt, oder gesehen und wollte dies nun auch mitteilen. Es ging wirklich hoch her! Das Team vom “UAZ-Fanclub die Eisenschweine” erhielt die symbolträchtige “Arschkarte”. Die 3 besten Teams entsprechend Pokale. Die von Peter Cordey veranstaltete Verlosung unter den Teilnehmern der Trophy, wir als Helfer der Orga waren leider ausgeschlossen ;-)(und das wo ich den Campingtisch doch so gut häte brauchen können), wäre trotz der hochwertigen Preise fast im Trubel untergegangen. Die glücklichen Gewinner konnten Ihre Preise denn auch sofort in Empfang und mit nach Hause nehmen. Es wurde noch bis tief in die Nacht gefeiert. Doch meinereiner mit seiner dicken Erkältung hat sich denn doch schon früher wieder verabschiedet, zumahl der Wurzelsepp für den nächsten Morgen eine Führung durch seine Sammlung angekündigt hatte und ich mir auch das Gelände nochmal bei Tageslich anschauen wollte (doch dazu an anderer Stelle später mehr). Darüberhinaus mußten wir ja auch unseren Wohnwagen wieder fahrbereit machen und die nicht gerad kurze Heimreise antreten.

 

Um für mich auch noch ein paar andere Impressionen mit nach Hause nehmen zu können, ist unser junior ein wenig bei den anderen Sektionen schauen und fotografieren gewesen, sonst wäre es hier vielleicht doch etwas eintönig mit den Bildern :-)

 

Mein persönliches Fazit, ich bin wenn es zeitlich irgendwie geht wieder mit dabei. Eine Veranstaltung, bei der sich für jeden Off-Road-Begeisterten selbst das Zuschauen lohnt!

 

Sollte hier jemand sein Auto oder gar sich selbst entdecken, schickt mir ne Mail mit der Angabe um welches Foto es sich handelt und ich schick es auf Wunsch auch in höherer Auflösung zu. Wer ein anderes Fahrzeug sucht, kann natürlich auch per Mail anfragen, ich schau gerne mal nach ob es dabei ist.

Weiter Infos gibts auf www.defenderland.de und auf www.altmark-trophy.de